FAQ Akutsomatik
Unsere FAQs enthalten Basiswissen und geben verständliche Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um den ANQ und seine Qualitätsmessungen. Folgende FAQs betreffen den ANQ-Fachbereich Akutsomatik.
Ungeplante Rehospitalisationen
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ALLGEMEINE FRAGEN ZU DEN UNGEPLANTEN REHOSPITALISATIONEN
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Was wird genau als «ungeplante Rehospitalisation» definiert?
Eine ungeplante Rehospitalisation ist ein akutstationärer Wiedereintritt aufgrund eines akuten klinischen Ereignisses innerhalb von 30 Tagen nach der Entlassung aus einem Erstaufenthalt, der nicht von vornherein vorgesehen oder beim Erstaufenthalt zwingend erwartet wurde.
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Wie wird zwischen einer geplanten und einer ungeplanten Rehospitalisation unterschieden?
Die Unterscheidung zwischen geplanten und ungeplanten Rehospitalisationen erfolgt automatisch durch einen mehrstufigen Algorithmus, der auf routinemässig kodierten Spitaldaten basiert. Der Prozess gliedert sich in folgende Schritte:
- Von allen Rehospitalisationen innert 30 Tagen werden zunächst diejenigen Wiedereintritte mit einer Hauptdiagnose oder einer Haupt- oder Nebenbehandlung ausgeschlossen, welche stets als geplant angesehen werden (z.B. Chemotherapien, Rehabilitationen).
- Als Nächstes werden innerhalb der noch verbleibenden Rehospitalisationen diejenigen identifiziert, welche eine Haupt- oder Nebenbehandlung aufweisen, die potenziell geplant sein könnte. Jene Wiedereintritte, welche keine potenziell geplante Behandlung beinhalten, werden als ungeplante Rehospitalisationen definiert.
- Bei den anderen Wiedereintritten, die eine solche potenziell geplante Behandlung beinhalten, wird basierend auf der Hauptdiagnose entschieden, ob es sich um eine ungeplante Rehospitalisation handelt oder nicht:
3.1. Bei Hauptdiagnosen, welche als akut oder als Komplikationen von Behandlungen aufgefasst werden, wird der entsprechende Wiedereintritt als ungeplant interpretiert.
3.2. Bei Hauptdiagnosen, welche jedoch nicht als akut oder als Komplikationen von Behandlungen gedeutet werden können, wird der entsprechende Wiedereintritt als geplanter Wiedereintritt interpretiert.
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Wie wird bei fallzusammengeführten Fällen zwischen geplanten und ungeplanten Rehospitalisationen unterschieden?
In den routinemässig erhobenen Spitaldaten werden Wiedereintritte gemäss SwissDRG innert 18 Tage innerhalb derselben Hauptdiagnosegruppe mit dem Erstaufenthalt zu einem Fall zusammengeführt. Weil Diagnosen in den Daten keinen Zeitstempel besitzen, ist in solchen zusammengeführten Fällen unklar, ob eine bestimmte Diagnose erst beim Wiedereintritt oder bereits im Erstaufenthalt auftrat. Aufgrund dieses Umstandes kann als Bestandteil des letzten Schrittes im oben erläuterten Algorithmus bei Wiedereintritten mit potenziell geplanten Behandlungen nicht sicher anhand der Hauptdiagnose entschieden werden, ob es sich um eine geplante oder ungeplante Rehospitalisation handelt. In solchen Fällen wird deshalb im Zweifel zugunsten der Spitäler angenommen, dass es sich um einen geplanten Wiedereintritt handelt – der nicht als Qualitätsauffälligkeit gilt. Weitere Informationen finden sich im Auswertungskonzept und Handbuch zu den ungeplanten Rehospitalisationen.
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Wieso wird ein Zeitraum von 30 Tagen nach dem Erstaufenthalt auf Rehospitalisationen geprüft (und nicht z.B. ein Zeitraum von 18 Tagen)?
Die 30-Tage-Periode ist international etabliert, weil Patientinnen und Patienten in diesem Zeitraum besonders vulnerabel für unerwünschte behandlungsbedingte Folgen sind. Zudem können Wiedereintritte während des ersten Monats stark von der stationären Versorgung und der Zusammenarbeit mit dem nachgelagerten Gesundheitssektor beeinflusst werden. Die SwissDRG-Frist von 18 Tagen dient dagegen rein abrechnungstechnischen Zwecken und ist nicht für Qualitätsmessungen gedacht.
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Werden Übertritte, Verlegungen und Rückverlegungen als Rehospitalisationen gewertet?
Nein. Interne Übertritte, Verlegungen innerhalb von 24 Stunden und Rückverlegungen werden in der Auswertung explizit ausgeschlossen und nicht als ungeplante Rehospitalisation gezählt.
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Handelt es sich bei der Methodik der ungeplanten Rehospitalisationen um eine validierte Methodik?
Ja. Die Methodik basiert auf den von der Yale School of Medicine entwickelten und in den USA am Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) etablierten Qualitätsindikatoren und wurde an das Schweizer Gesundheitssystem angepasst. Sie wurde in einer gross angelegten Validierungsstudie mit sieben unabhängigen Spitalpartnern überprüft und wissenschaftlich publiziert (vgl. Publikation).
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Wieso werden spitalweite, Kohorten-bezogene, diagnose- und eingriffsspezifische Rehospitalisationen unterschieden?
Die Differenzierung ermöglicht eine klinisch sinnvolle Betrachtung: Die spitalweite Betrachtung gibt einen Gesamtüberblick; die fünf Kohorten (chirurgisch/gynäkologisch, kardiorespiratorisch, kardiovaskulär, neurologisch, sonstige) strukturieren nach klinischen Profilen; und die diagnose‑/eingriffsspezifischen Indikatoren fokussieren auf vulnerable Gruppen (z.B. akuter Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, COPD, Pneumonie, ischämischer Hirnschlag, isolierter Koronararterienbypass, elektive Hüft-/Knie‑Totalendoprothese). Mittels dieser Unterteilung lassen sich Muster zielgerichtet erkennen und adressieren.
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Kommen dieselben Rehospitalisationen mehrmals vor in den spitalweiten, Kohorten-bezogenen, diagnose- und eingriffsspezifischen Rehospitalisationen?
Innerhalb der Stichprobe eines einzelnen Indikators werden Rehospitalisationen nicht doppelt gezählt. Ein und derselbe Wiedereintritt kann jedoch in Stichproben von unterschiedlichen Indikatoren erscheinen (z.B. in der spitalweiten Stichprobe und zusätzlich in der passenden Kohorte bzw. im passenden diagnose-/eingriffsspezifischen Indikator), weil diese Stichproben unterschiedliche, hierarchisch-überlappende Patientengruppen abbilden.
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Werden Patientinnen oder Patienten, die mehrmals wiedereintreten, als mehrfache Rehospitalisationen gezählt?
Direkt aufeinanderfolgende Wiedereintritte derselben Person werden nicht mehrfach als separate Rehospitalisationen gezählt. Aufenthalte, die selbst bereits als ungeplante Rehospitalisation eines vorherigen Erstaufenthalts gelten, werden deshalb nicht nochmals als neue Erstaufenthalte verwendet, um nach weiteren Wiedereintritten zu suchen. Auf diese Art werden Mehrfachzählungen vermieden.
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Warum ist die Anzahl der berücksichtigten Austritte in der Stichprobe der spitalweiten Rehospitalisationen unterschiedlich von der Anzahl in allen Kohorten aufsummiert?
Weil Aufenthalte, die selbst schon Rehospitalisationen sind, nicht erneut als Erstaufenthalte geprüft werden und dadurch aus der Stichprobe herausfallen (vgl. die Antwort zu der vorhergehenden Frage). Der Ausschluss solcher Fälle kann sich je nach Kohorte unterschiedlich auswirken. Kommt eine Patientin z.B. drei Mal in der spitalweiten Stichprobe vor und einer dieser drei Fälle wird von der Stichprobe ausgeschlossen, weil es sich um einen Wiedereintritt handelt, kann es sein, dass diese drei Fälle auf unterschiedliche Kohorten verteilt sind und dass deshalb bei den Kohorten keiner der drei Fälle ausgeschlossen wird.
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Was ist der Unterschied zwischen internen und externen Rehospitalisationen?
Interne Rehospitalisationen sind Wiedereintritte in dasselbe Akutspital bzw. denselben Standort wie beim Erstaufenthalt. Externe Rehospitalisationen sind hingegen Wiedereintritte in ein anderes Akutspital/einen anderen Standort. Dank der Verknüpfung der Patienten‑IDs in den BFS‑Daten können externe Wiedereintritte schweizweit identifiziert werden. Die Identifikation von externen Wiedereintritten ist jedoch nicht möglich mittels der klinikeigenen Datengrundlage der Spitäler.
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Werden Rehospitalisationen in einem anderen Standort innerhalb der gleichen Spitalgruppe als beim Erstaufenthalt als interne oder externe Rehospitalisationen betrachtet?
Das hängt von den gelieferten Daten ab. Wenn die betreffenden Standorte in den Auswertungsdaten unter einer gemeinsamen anonymen Spital‑ID und einer gemeinsamen anonymen Standort‑ID geführt werden, gilt der Wiedereintritt als intern – andernfalls als extern. Die Spitäler bzw. Kliniken bestimmen demnach, welche Standorte als zusammengehörend definiert werden.
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Was bedeutet «Risikoadjustierung» und wie wird diese bei den ungeplanten Rehospitalisationen durchgeführt?
Das statistische Verfahren der Risikoadjustierung korrigiert für Unterschiede im Patientenkollektiv der Spitäler und Kliniken, damit die Betriebe fair verglichen werden können. Dazu wird für jeden Qualitätsindikator ein logistisches Regressionsmodell berechnet, das Faktoren wie Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen berücksichtigt. Weitere Informationen finden sich im Auswertungskonzept und Handbuch zu den ungeplanten Rehospitalisationen.
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Wozu dienen «Konfidenzintervalle» und wie werden damit auffällige Ergebnisse von Ergebnissen im Normbereich unterschieden?
Konfidenzintervalle geben die statistische Unsicherheit einer berechneten Rate an. Für die risikoadjustierte Rehospitalisationsraten wird ein 95%-Konfidenzintervall berechnet, das angibt, in welchem Bereich die tatsächlich zugrundeliegenden Qualitätsergebnisse des Spitals unter Berücksichtigung von Zufallseinflüssen mit einer Konfidenz von 95% liegen. Die untere und obere Grenze dieses Konfidenzintervalls kann nun mit der durchschnittlichen Rate aller Spitäler verglichen werden, um eine Aussage darüber zu treffen, ob das Ergebnis des betreffenden Spitals höher oder tiefer liegt als der Durchschnitt bzw. Vergleichswert aller Spitäler. Ein Zahlenbeispiel findet sich im Auswertungskonzept und Handbuch zu den ungeplanten Rehospitalisationen.
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Existieren Interpretationshilfen zu den Ergebnissen der statistischen Vergleiche und wo findet man generell weiterführende Informationen zur Methodik der ungeplanten Rehospitalisationen?
Ja. Im Auswertungskonzept und Handbuch zu den ungeplanten Rehospitalisationen werden die Methodik erklärt sowie Analyse‑/Interpretationshilfen gegeben und im Nationalen Vergleichsbericht werden die Ergebnisse besprochen und eingeordnet.
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Wo kann ich mir weiterführende inhaltliche Fragen zur Auswertung beantworten lassen, die nicht bereits hier beantwortet wurden?
Bei weiterführenden, inhaltlichen Fragen zur Auswertung kann man sich unter info@anq.ch an den ANQ wenden.
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Was wird genau als «ungeplante Rehospitalisation» definiert?
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ALLGEMEINE FRAGEN ZUR SOFTWARE QLIZE!
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Wie können die Ergebnisse der ungeplanten Rehospitalisationen analysiert werden?
Die Analyse erfolgt mit der webbasierten Software Qlize!, die allen Spitälern über den ANQ kostenlos bereitgestellt wird. Qlize! erlaubt interaktive Filterung (z.B. nach Diagnose, Zeitraum etc.), den Vergleich von beobachteten mit erwarteten Rehospitalisationsraten, die Darstellung von statistischen Vergleichen mit Konfidenzintervallen und Detailansichten bis hin zum Einzelfall.
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Ist die Software Qlize! kostenpflichtig für Spitäler und Kliniken?
Nein. Die ANQ-Version von Qlize! wird über eine Sammellizenz des ANQ finanziert und ist für Spitäler und Kliniken kostenlos verfügbar.
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Wie viele Lizenzen zur Software Qlize! werden pro Institutionen vom ANQ bereitgestellt?
Der ANQ stellt pro Spital bzw. Spitalgruppe eine Lizenz kostenlos zur Verfügung.
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Können zusätzliche Lizenzen für Qlize! erworben werden?
Ja, zusätzliche Lizenzen können unter support-dach@logex.com direkt über die Softwareanbieterfirma LOGEX erworben werden.
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Wieso existieren verschiedene Versionen der Software Qlize!?
Es gibt im Rahmen der ANQ-Sammellizenz zwei Versionen von Qlize!, die unterschiedliche Datengrundlagen nutzen: Die Qlize!-Version mit den BFS-Daten basiert auf den vom Bundesamt für Statistik (BFS) gelieferten nationalen Daten und enthält auch externe Rehospitalisationen (vgl. hierzu die Antwort zur Frage der externen Rehospitalisationen oben). Die BFS-Daten erscheinen jedoch um 1.5 Jahre verzögert und erlauben aus Datenschutzgründen keine Analyse von Einzelfällen. Die Qlize!-Version mit den klinikeigenen Daten nutzt hingegen die direkt von den Spitälern gelieferten Daten, sodass die Ergebnisse schneller erhältlich sind und auch Einzelfallanalysen erfolgen können. Allerdings können basierend auf dieser Datengrundlage keine externen Rehospitalisationen identifiziert werden (vgl. hierzu die Antwort zur Frage der klinikeigenen Daten und der externen Rehospitalisationen unten). Indem der ANQ den Spitälern und Kliniken beide Versionen von Qlize! zugänglich macht, können sie ihre Ergebnisse früh intern und bis zum Einzelfall hinunter prüfen und später mit den nationalen BFS-Ergebnissen inklusive den externen Rehospitalisationen vergleichen. Die Teilnahme an der Auswertung mit den klinikeigenen Daten ist für die Spitäler und Kliniken jedoch freiwillig.
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Kann Qlize! in verschiedenen Sprachen verwendet werden und falls ja, wie kann die Sprache umgestellt werden?
Ja. Qlize! ist in Deutsch, Französisch und Italienisch verfügbar. Die Sprache kann im Portal Smartlize, über das man sich in Qlize! anmeldet, geändert werden.
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Wie kann man in Qlize! Auswahlen tätigen, Daten filtern, Filter bearbeiten und die Filter wieder entfernen?
Durch Klicken auf Felder oder Auswahloptionen können die Daten und Ergebnisse in Qlize! interaktiv gefiltert werden. Hierbei sind auch mehrfache Auswahlen und Kombination von Filtern möglich. Weitere Informationen hierzu finden sich im integrierten Wiki von Qlize! und im Schulungsvideo «Grundfunktionen der Software Qlize!», das sich im Portal Smartlize befindet, über das man sich in Qlize! anmeldet.
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Werden Felder (wie z.B. Filter) in Qlize! über mehrere Auswahlkategorien hinweg als UND- oder als ODER-Bedingung kombiniert?
Standardmässig werden Auswahlen von mehreren Werten innerhalb eines Feldes (z.B. innerhalb eines ausgewählten Filters) als ODER-Bedingung und über verschiedene Felder hinweg als UND-Bedingung kombiniert. Das bedeutet: innerhalb eines Feldes erweitert jede zusätzliche Auswahl die Daten (ODER-Bedingung), zwischen verschiedenen Feldern schränkt jede zusätzliche Auswahl die Datenmenge allerdings ein (UND-Bedingung).
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Können getätigte Auswahlen bzw. Einstellungen in Qlize! gespeichert werden?
Ja. Mit der Bookmark-Funktion können aktuelle Auswahlen gespeichert und später wieder aufgerufen werden. Diese Funktion wird im Schulungsvideo «Unterschiede der klinikeigenen Daten» erklärt, das sich im Portal Smartlize befindet, über das man sich in Qlize! anmeldet.
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Können Ergebnisse bzw. Fall-IDs aus Qlize! exportiert und extern weiterbearbeitet werden?
Ja. Alle Ergebnisse, Tabellen und Grafiken (inkl. der Liste mit den Fall-IDs) lassen sich über einen Rechtsklick exportieren (z.B. ins Excel oder als Bilddatei). Dieses Thema wird im Schulungsvideo «Grundfunktionen der Software Qlize!» erklärt, das sich im Portal Smartlize befindet, über das man sich in Qlize! anmeldet.
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Werden Schulungen zur Benutzung der Software Qlize! angeboten und falls ja, in welcher Form, wann und in welchen Sprachen?
Ja. Der ANQ bietet jährlich mehrere Online-Schulungen an – auf Deutsch mit Simultanübersetzung ins Französische. Der ANQ informiert jeweils frühzeitig über die nächsten Schulungstermine.
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Existieren Schulungsmaterialien zum Selbststudium der Software Qlize!?
Ja. Schulungsvideos zur Bedienung der Software Qlize! und zur Interpretation der Auswertungsergebnisse sind im Portal Smartlize beim Aufrufen der Software verfügbar und auch im Qlize!-Cockpit unter dem Reiter «Schulungsmaterialien» abrufbar.
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Wo kann ich mir weiterführende technische Fragen zur Software beantworten lassen, die nicht bereits hier beantwortet wurden?
Bei weiterführenden, technischen Fragen kann man sich unter support-dach@logex.com an den Softwareanbieter LOGEX wenden.
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Wie können die Ergebnisse der ungeplanten Rehospitalisationen analysiert werden?
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SPEZIFISCHE FRAGEN ZU DEN AUSWERTUNGEN MIT DEN BFS-DATEN
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Wieso werden die Ergebnisse der Auswertung mit den BFS-Daten erst 1.5 Jahre verspätet bereitgestellt?
Weil das Bundesamt für Statistik (BFS) Zeit benötigt, um die Daten aller Spitäler und Kliniken vollständig zu prüfen und zu verknüpfen. Erst wenn diese nationalen Daten bereinigt vorliegen, können die Auswertungen der ungeplanten Rehospitalisationen durchgeführt und in Qlize! bereitgestellt werden.
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Wieso wird die Periode vom Dezember des Vorjahres bis zum November des aktuellen Datenjahres ausgewertet (anstatt dem Kalenderjahr des aktuellen Datenjahres)?
Damit für alle Austritte ein vollständiger Nachverfolgungszeitraum von 30 Tagen besteht. Würde man einfach das Kalenderjahr zur Auswertung nehmen, könnten Austritte im Dezember nicht vollständig auf Rehospitalisationen geprüft werden, weil die 30 Tage ins folgende Datenjahr reichen, das zum Zeitpunkt der Auswertungen noch nicht vorliegt.
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Wieso stimmen die Angaben zu der Anzahl stationärer Austritte im Cockpit nicht mit der Anzahl stationärer Fälle unseres Spitals bzw. unserer Klinik überein?
Weil die Auswertung mit den BFS-Daten den Zeitraum Dezember bis November verwendet und nicht das Kalenderjahr. Dadurch weicht die in Qlize! ausgewiesene Fallzahl von der internen Statistik ab.
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Welche Referenzwerte werden bei der Auswertung mit den BFS-Daten als Grundlage für die durchschnittliche Rate aller Spitäler und die Risikoadjustierung verwendet?
Es werden die Daten aller Schweizer Spitäler verwendet, die aufgrund ihres Leistungsspektrums in die Auswertungen einbezogen werden. Diese bilden die Vergleichswerte und dienen als Basis für die Risikoadjustierung.
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Warum ist es nicht möglich, bei den statistischen Vergleichen Subgruppen auszuwählen?
Damit die statistische Aussagekraft gewährleistet bleibt, gelten Mindestanforderungen an die Ereignisrate. Bei zu kleinen Subgruppen könnten keine verlässlichen Vergleiche oder Konfidenzintervalle berechnet werden. Deshalb werden keine Subgruppenanalysen im Bereich der statistischen Vergleiche ermöglicht. Die Ergebnisse können jedoch im Bereich des Berichtsblatts von Qlize! ohne Einschränkungen in Subgruppen unterteilt und weiterführend ausgewertet werden.
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Bezieht sich die Angabe zum Anteil der Fallzusammenführungen an allen ungeplanten Rehospitalisationen in der Detailanalyse auf interne und externe oder nur auf interne Rehospitalisationen?
Sie bezieht sich auf interne und externe Rehospitalisationen zusammen.
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Wieso werden im Bereich des Berichtsblatts nicht alle Ergebnisse ausgewiesen, sondern gewisse Ergebnisse als «restliche Datensätze» zusammengefasst?
Das geschieht aus Datenschutzgründen: Das BFS erlaubt keine Veröffentlichung zu kleinen Zellzahlen, um Rückschlüsse auf einzelne Patientinnen und Patienten zu verhindern. Solche Werte werden deshalb in einer Sammelkategorie «restliche Datensätze» dargestellt.
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Wieso werden die Ergebnisse der Auswertung mit den BFS-Daten erst 1.5 Jahre verspätet bereitgestellt?
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SPEZIFISCHE FRAGEN ZU DEN AUSWERTUNGEN MIT DEN KLINIKEIGENEN DATEN
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Wieso wird eine zusätzliche, freiwillige Auswertung mit den klinikeigenen Daten angeboten, wenn bereits eine Auswertung mit den BFS-Daten durchgeführt wird?
Damit Spitäler und Kliniken ihre Resultate deutlich früher und bis auf Einzelfallebene hinunter analysieren können. Die BFS-Daten sind erst ca. 1.5 Jahre später verfügbar; mit den klinikeigenen Daten können die Häuser bereits im Folgejahr interne Ergebnisse sehen und Verbesserungen planen. Darüber hinaus verbietet das BFS aus Datenschutzgründen Ergebnisse auf Einzelfallebene auszuweisen; mit den klinikeigenen Daten wird es den Betrieben aber ermöglicht, ihre Ergebnisse auf Einzelfallebene zu analysieren.
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In welchem Datenformat müssen die Daten für die Auswertung mit den klinikeigenen Daten geliefert werden?
Derzeit im Format der Medizinischen Statistik. Ab dem Auswertungsjahr 2026 ist die Lieferung im Spiges-Format vorgesehen.
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Können Ergebnisse noch nachträglich ausgewertet werden, wenn die Frist zur Einreichung der klinikeigenen Daten verpasst wurde?
Leider nein. Nach Ablauf der Einreichungsfrist ist keine nachträgliche Verarbeitung mehr möglich.
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Wieso können bei der Auswertung mit den klinikeigenen Daten keine externen Rehospitalisationen identifiziert werden?
Weil die klinikeigenen Daten nur Fälle aus dem eigenen Spital enthalten und weil die IDs der Patientinnen und Patienten dieses Spitals nicht schweizweit verknüpft werden. Dadurch fehlen Informationen über Wiedereintritte in andere Spitäler.
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Wieso stimmen die Angaben zu der Anzahl stationärer Austritte im Cockpit nicht mit der Anzahl stationärer Fälle unseres Spitals bzw. unserer Klinik überein?
Weil bei den klinikeigenen Daten der Auswertungszeitraum von Januar bis November verwendet wird und nicht das Kalenderjahr (vgl. hierzu auch die Antwort zur Frage des Auswertungszeitraums bei den BFS-Daten oben). Das kann zu abweichenden Fallzahlen gegenüber der internen Statistik führen.
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Warum unterscheidet sich die Anzahl der Austritte zwischen der Auswertung mit den BFS-Daten und derjenigen mit den klinikeigenen Daten desselben Jahres?
Aufgrund unterschiedlicher Beobachtungszeiträume: Die BFS-Daten nutzen Dezember bis November, die klinikeigenen Daten Januar bis November. Dadurch entstehen abweichende Stichproben (vgl. auch die betreffenden Fragen und Antworten oben).
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Wieso werden bei den klinikeigenen Daten nur die Periode vom Januar bis und mit November ausgewertet (anstatt der Periode vom Dezember bis November wie bei den BFS-Daten)?
Weil gewisse Spitäler ihre Patientinnen und Patienten in den gelieferten Daten zur Auswertung über den Jahreswechsel hinweg nicht eindeutig zuordnen, sodass Rehospitalisationen über den Jahreswechsel nicht zuverlässig identifiziert werden können. Januar bis November sichert deshalb eine konsistente Datengrundlage bei allen Spitälern.
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Warum gibt es Unterschiede zwischen den Ergebnissen der Auswertung mit den BFS-Daten und denjenigen der Auswertung mit den klinikeigenen Daten desselben Jahres?
Dafür gibt es drei Gründe: Erstens werden bei den klinikeigenen Daten keine externen Rehospitalisationen berücksichtigt, zweitens unterscheiden sich die Beobachtungsperioden und drittens verwendet die Risikoadjustierung bei den klinikeigenen Daten die Vorjahresergebnisse als Referenzwerte. Vergleiche zu diesen Themen auch die Antworten zu den vorhergehenden und nachfolgenden Fragen.
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Welche Referenzwerte werden bei der Auswertung mit den klinikeigenen Daten als Grundlage für die durchschnittliche Rate aller Spitäler und die Risikoadjustierung verwendet?
Hier werden die Ergebnisse aller Spitäler aus dem Vorjahr verwendet. Diese dienen als Vergleichswerte für die Auswertung der klinikeigenen Daten, weil in der freiwilligen Auswertung mit den klinikeigenen Daten nicht alle Spitäler und Kliniken teilnehmen.
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Wieso ergibt sich aus der Differenz zwischen allen ungeplanten Rehospitalisationen aus den BFS-Daten abzüglich der externen Rehospitalisationen nicht die Anzahl der ungeplanten Rehospitalisationen, die bei den klinikeigenen Daten ausgewiesen wird?
Weil die Beobachtungszeiträume unterschiedlich sind (bei den BFS-Daten: Dezember–November, bei den klinikeigenen Daten: Januar–November, vgl. die Antworten zu den vorhergehenden Fragen). Deshalb lassen sich die Zahlen nicht direkt gegeneinander aufrechnen.
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Welche Ergebnisse sollen berücksichtigt werden, wenn man bei der Auswertung mit den BFS-Daten auffällig ist, bei der Auswertung mit den klinikeigenen Daten jedoch nicht?
Massgebend sind immer die Ergebnisse der Auswertungen mit den BFS-Daten, da sie nationale Vergleiche erlauben und externe Rehospitalisationen enthalten. Diese Daten zeigen das vollständige Bild.
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Ist die Schlussfolgerung korrekt, dass eine Auffälligkeit bei den Auswertungen mit den BFS-Daten aufgrund der externen Rehospitalisationen zustande kommt, wenn man bei derselben Auswertung mit den klinikeigenen Daten nicht auffällig ist?
Nicht ganz. Zwar stimmt es, dass ein Spital bzw. eine Klinik im betreffenden Fall nur auffällig ist, wenn auch die externen Rehospitalisationen im Vergleich mit den anderen Spitälern berücksichtigt werden. Externe Rehospitalisationen können somit eine Rolle spielen, aber das auffällige Ergebnis ergibt sich immer aus der Kombination von internen und externen Wiedereintritten. Zudem unterscheidet sich auch die Risikoadjustierung zwischen den beiden Datengrundlagen. Bei der Risikoadjustierung mit den BFS-Daten werden sowohl interne und externe Rehospitalisationen berücksichtigt, bei der Risikoadjustierung mit den klinikeigenen Daten aber nur interne Rehospitalisationen. Es ist deshalb zu vereinfacht, die Auffälligkeit nur den externen Wiedereintritten zuzuschreiben.
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Wieso werden in der Fall-Liste der Einzelfallanalyse nicht gleich viele Fälle mit Rehospitalisations-ID angezeigt, wie Rehospitalisationen in den Ergebnissen der statistischen Vergleiche ausgewiesen werden?
Weil in der Fall-Liste auch fallzusammengeführte Erstaufenthalte mit Rehospitalisationen aufgeführt werden, bei denen keine separate Rehospitalisation existiert (vgl. hierzu auch die Antwort auf Frage 3 zu den fallzusammengeführten Fällen). Solche Rehospitalisationen bei fallzusammengeführten Eintritten sind in der Liste deshalb lediglich mit einer hochgestellten «1» markiert.
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Gibt es Empfehlungen oder Leitlinien zur Durchführung der Einzelfallanalyse?
Ja. Am Ende des Auswertungskonzepts und Handbuchs zu den ungeplanten Rehospitalisationen finden sich konkrete Empfehlungen, und ergänzend behandeln die Schulungsvideos «Einzelfallanalyse», «Einzelfallanalyse II» und «Zusammenfassung» in Smartlize unter anderem auch dieses Thema.
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Wieso wird eine zusätzliche, freiwillige Auswertung mit den klinikeigenen Daten angeboten, wenn bereits eine Auswertung mit den BFS-Daten durchgeführt wird?