Rehospitalisationsraten falsch interpretiert
In der Ausgabe 7/2018 brachte das Konsumentenmagazin «saldo» einen Artikel unter dem Titel «Spitäler informieren Patienten ungenügend». Darin stützt sich der Autor auf die Rehospitalisationsraten, die der ANQ am 13. März transparent veröffentlichte, interpretierte diese jedoch auf eigene Weise, in dem er die Ratios in Prozente umrechnete. Es ist nicht zulässig, die Rehospitalisationsraten in Prozente darzustellen, weil dies das Ergebnis verfälscht. Die von «saldo» publizierten Prozentzahlen stimmen deshalb nicht. Der ANQ publiziert die Rate der potentiell vermeidbaren Wiedereintritte in Akutspitäler als Ratio-Zahl, damit faire Spitalvergleiche möglich sind. Ausschlaggebend für den direkten Spitalvergleich ist das Verhältnis (die Ratio) zwischen der erwarteten und der beobachteten Rate, was einem Wert entspricht, der grösser oder kleiner als die Norm ist.
Die höchste Ratio verzeichnete das Ospidal Val Müstair mit 1,75 (Normwert = 1,0). Das Spital lag also 0,75 Punkte über der Norm, was nicht heisst, dass 75 Prozent der Rehospitalisierungen vermeidbar gewesen wären, wie «saldo» suggeriert. Die tiefste Ratio wies die Klinik Barmelweid AG aus: mit einer Ratio von 0,10 Punkten. Nach «saldo»-Berechnungsart wären hier minus 90 Prozent vermeidbar gewesen, was zeigt, dass eine Umrechnung in Prozent gar nicht möglich ist. Der ANQ hat mit einem Leserbrief auf diese Missinterpretation reagiert.