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08.02.2017

Wundinfektionen nach Operationen: Messung ausgeweitet

Swissnoso überwacht im Auftrag des ANQ die Entwicklung von Wund­infektionen nach chirurgischen Eingriffen. Die Auswertung der Messperiode 2014/15 zeigt in erster Linie rückläufige Infektionsraten bei der Implantation von Knieprothesen. Sie bestätigt auch den Trend zu sinkenden Raten nach Blinddarmentfernung und Leistenbrucheingriff. Neu sind die Resultate zu Gebärmutterentfernung, Enddarm- und Magenbypassoperation pro Spital abrufbar. Zudem wurden erstmals Wundinfektionen nach Wirbelsäulenchirurgie analysiert.

Swissnoso wertete in der Messperiode 2014/15 die Daten von zwölf chirurgischen Eingriffen mit und ohne Implantat aus. Dabei wurden die Wundinfektionen in drei Infektionstiefen eingeteilt.

Die statistisch signifikanten Ergebnisse: Im Vergleich zur Vorperiode sank die Infektionsrate bei der Knieprothesen-Implantation über alle Infektionstiefen. Offensichtlich ging sie hier ebenfalls bei der oberflächlichen Infektion zurück. Rückläufige Raten verzeichneten auch die Dickdarm­chirurgie (oberflächliche Infektion), die Herzchirurgie (Organ-/Hohlrauminfektion) und die Hüftprothesen-Implantation (oberflächliche Infektion). Einzig für die Organ-/Hohlraum-Infektion in der Dickdarm­chirurgie wurde eine höhere Rate berechnet. Über mehrere Messperioden betrachtet hält der Trend zu tieferen Wundinfektionsraten nach Blinddarmentfernung und Leistenbrucheingriff an.

Noch mehr Transparenz

Zum ersten Mal werden die Infektionsraten nach Gebärmutter­entfernung, Enddarm- und Magen­bypassoperation unter Nennung der Spitalnamen ausgewiesen. Die Erfassung dieser chirurgischen Eingriffe war für die Spitäler bis vor kurzem freiwillig; die Resultate wurden deshalb nicht einzeln, sondern als Gesamtrate veröffentlicht. Neu zählen sie zum Operationskatalog, aus dem die Spitäler mindestens drei auswählen und die damit verbundenen Wundinfektionen erfassen müssen.

Weitere Neuerungen

Wirbelsäulenchirurgie mit und ohne Implantat wurde erst im Herbst 2013 in das seit 2009 laufende Überwachungsprogramm aufgenommen. Swissnoso analysierte die erfassten Daten in der aktuellen Berichtsperiode erstmals. Diese Ergebnisse werden vorerst als Gesamtrate publiziert. Zum ersten Mal wird bei der Herzchirurgie die Infektionsrate nach Klappenersatz separat aufgeführt und pro Spital ausgewiesen.

Hohe Qualität der Überwachung

Kein anderes Land überwacht die Entstehung von Wundinfektionen nach Spitalaustritt so sorgfältig wie die Schweiz. Gleichzeitig überprüft Swissnoso die Erfassungsqualität der Spitäler regelmässig. Zu diesem Zweck führen Expertinnen und Experten sogenannte Audits in den Spitälern durch.

Die Ergebnisse dieser Überprüfung attestieren den Spitälern eine hohe Qualität der Überwachung. Um sie weiter zu steigern, berät Swissnoso die Institutionen individuell. Das fruchtet: Schon beim zweiten Audit ist bei den meisten eine Verbesserung sichtbar.

Bericht mit den Raten (Grafiken) pro Spital

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